Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zu Besuch im Atelier von Christine Rieck-Sonntag
Landshut. Birken, „Wildbienen“, Musiker in New York, Portraits - ein Kaleidoskop von Kunstwerken empfängt den Besucher schon im Treppenaufgang zum über den Dächern der Freyung liegenden Atelier von Christine Rieck-Sonntag, die Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich vor kurzem besuchte.
Das künstlerische Schaffen der in Zwickau geborenen und in Landshut lebenden Malerin und Grafikerin, die ursprünglich von der Aktzeichnung kommt, ist beeindruckend. Sie hat sich weit über die Region hinaus einen Namen gemacht, wurde mit Preisen ausgezeichnet, in Filmportraits vorgestellt, hat unzählige Ausstellungen präsentiert, Arbeitsstipendien und Lehraufträge erhalten.
Kreativität und handwerkliches Können verbinden sich in Christine Rieck-Sonntags Arbeiten zu ausdrucksstarken Kunstwerken, in denen sie oft kritisch Probleme unserer Gesellschaft aufgreift. Wie in ihren großformatigen, die Prostitution thematisierenden „Wildbienen“ als Pendant zur „Heiligen Hochzeit" des vorchristlichen Mythos. Oder sie „malt Geschichte“ wie in "Der Kuss der Deutschen Einheit“, ein Bild, das vor fast 30 Jahren entstand, nichts an Aktualität eingebüßt hat und das sie 2017 in Frankfurt (Oder) ausstellte und zur Diskussion stellte. Das löst kontroverse Gespräche aus und genau damit arbeitet sie malerisch weiter. „Wir als Künstler sollten auch gesellschaftspolitische Themen anpacken und in den Focus der Öffentlichkeit rücken.“ Christine Rieck-Sonntag ist ein Freigeist; sie vertritt ihren Standpunkt und meint dazu augenzwinkernd „ich kann sehr stur sein“, was Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich mit einem schmunzelnden „das gefällt mir“ kommentierte.
Neugierig, unkonventionell, kritisch, spontan, hilfsbereit – Christine Rieck-Sonntag hat viele Facetten. Wie ihre Bilder, die alle eine Geschichte haben, die sie auf ihren vielen Reisen unter anderem nach Bulgarien, Costa Rica oder in die USA erlebt hat. „Wenn man in ein Land geht, um dort zu arbeiten, ist man nicht als Tourist unterwegs und lernt die Menschen auf einer ganz anderen Ebene kennen. Das muss ich verarbeiten, also malen!“ Die Geschichten von der Künstlerin persönlich erzählt zu bekommen, ist ein Erlebnis für sich“ stellte Olaf Heinrich als aufmerksamer Zuhörer fest.
Sieht Christine Rieck-Sonntag eine Leinwand – wobei sie damit jeden zum Bemalen geeigneten Untergrund meint - kauft sie Farben, egal wo sie gerade ist. Und so ist es nicht ungewöhnlich, dass wie in New York eine Kreidezeichnung auf Fotokarton auf dem Hotelbett sitzend entsteht. Oder wie in Bulgarien, wo sie kiloweise Aprikosen, die nur in Spanholzkisten zu kaufen waren verschenkt, um an das Spanholz zu kommen, das sie als „Leinwand“ brauchte. Auch dass sie Afrika ganz bewusst ohne Fotoapparat bereiste, um den Kontinent „zeichnend“ zu erleben, passt zu ihr. Oft werde sie gefragt, woher sie ihre Ideen nehme und meint dazu "ich hab keine Ideen, das passiert so - kommt aus Begegnungen". Es ist nur logisch, dass sie auch die Gedichtbände und Erzählungen ihres Mannes, des Lyrikers Hans Krieger, illustriert hat.
Christine Rieck-Sonntags Kunstwerke - auch Skulpturen und Handdrucke gehören zu ihrem Repertoire – beeindruckten Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich sehr. Auf vielen ihrer Bilder waren Musiker zu sehen und so lud er die Künstlerin spontan zu einem Gegenbesuch in die neu eröffnete Volksmusikakademie in Freyung ein. Geplant sei, dort auch regelmäßig Ausstellungen zu zeigen. „Ich würde mich freuen, Sie als erste Künstlerin, die in der Volksmusikakademie Ihre Werke präsentiert, begrüßen zu dürfen“ so Dr. Heinrich.
Im Bild: Christine Rieck-Sonntag gibt Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich einen Einblick in ihr vielfältiges Kunstschaffen
Foto: Bezirk Niederbayern/Knott