Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich besuchte die Zellner Group – Einblicke in die Herstellung von Firmenchef Joachim Zellner
Am Technologiecampus in Teisnach hat sich vor fünf Jahren ein echter Hidden Champion angesiedelt: Die Zellner Group. 1993 gegründet, hat sich die Firma mit einigen Tochter- und Schwesterunternehmen vorbildlich entwickelt und ist stetig gewachsen. Davon konnte sich bei einem Besuch Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich überzeugen, der von Geschäftsführer Joachim Zellner einen Einblick in die Herstellung von konfektionierten Glasfaser- und Kupferdatenkabel erhielt.
„Wir fertigen nicht die Kabel, die in der Erde verlegt werden, sondern veredeln Datenkabel zu Verbindungsleitungen. Wir kürzen sie und montieren die Steckverbinder“, fasste Firmenchef Joachim Zellner zusammen, der seine international agierende und produzierende Unternehmensgruppe vorstellte. Derzeit werden rund 410 Mitarbeiter beschäftigt – in Teisnach, Viechtach, Garching sowie an den Produktionsstandorten in Tschechien und Lettland, wo man aktuell am stärksten wachse. Derzeit wird aber auch am Standort Viechtach kräftig investiert – durch das Auslandsgeschäft könne man auch im Inland die Zahl der Mitarbeiter steigern, erklärte der Geschäftsführer. Mehr als zehn Prozent der Mitarbeiter in Deutschland sind in der Forschung und Entwicklung tätig.
Durch die langjährige Zusammenarbeit mit allen führenden europäischen Kabel- und Netzwerkanbietern ist die Zellner Group in der Lage, Bedürfnisse des Marktes schnell zu erkennen und zeitnah in neue, innovative Produkte umzusetzen. „Wir sind da oft schneller als die Produktionsabteilungen großer Unternehmen“, freut sich der Firmenchef. Tätig ist die Firmengruppe auf den Gebieten der Kabelkonfektion sowie der Entwicklung und Produktion von passiven Netzwerkkomponenten, bietet aber auch Gerätebau, Metallverarbeitung und Formenbau sowie eine eigene Kunststoffspritzerei. Seit 2008 ist der Marktführer der industriellen Verkabelung, die Harting KGaA, in die Zellner Group als Gesellschafter eingetreten. Dadurch ist das Produktportfolio abgerundet und das internationale Auftreten nachhaltig verbessert worden, erklärt der Leiter. „Insgesamt sind wir sicher nicht das größte Unternehmen in diesem Bereich, aber das mit der größten Bandbreite“, erklärte er Dr. Heinrich. Joachim Zellner zufolge liegt die Zukunft ganz besonders im Glasfaserbereich: „Wir sind dabei, diesen kräftig auszubauen.“
Viele Produkte laufen gar nicht unter dem Namen Zellner, gab der Geschäftsführer Einblick: „Deshalb kennen uns viele Bürger der Region überhaupt nicht.“ Die Möglichkeit, am Technologiecampus in Teisnach Räumlichkeiten zu bekommen, sei ein Glücksfall gewesen und die Zellner Group sei trotz Produktionsstätten im Ausland in der Region sehr verwurzelt. Das freute Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich: „Die Unternehmensgruppe Zellner zeigt eindrucksvoll, wie günstige Produktionsfaktoren im europäischen Ausland genutzt werden können, um in Deutschland Arbeitsplätze zu schaffen. Wenn man den Blick auf solche Firmen wirft, dann wundert man sich nicht, dass die Region in den vergangenen Jahren ein unglaubliches Wachstum an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen in der Region vorweisen kann.“ Für Heinrich ist der Wachstumsmarkt eines solchen Unternehmens in Zeiten der Digitalisierung enorm.
Im Bild
Mit konfektionierten Kabeln international im Geschäft: Unternehmenschef Joachim Zellner (rechts) stellte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich die Zellner Group vor.
Foto: Bezirk Niederbayern/Bäumel-Schachtner