Einweihung des modernisierten Lehrguts und Verabschiedung des Leiters des Agrarbildungszentrums Landshut-Schönbrunn
Landshut-Schönbrunn. Zahlreiche Ehrengäste waren der Einladung von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich gefolgt, um gemeinsam die Einweihung des modernisierten ökologischen Lehrguts am Agrarbildungszentrum (ABZ) Landshut-Schönbrunn zu feiern; darunter Werner Eberl, Präsident der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Nach knapp zwei Jahren Bauzeit wurde vor kurzem die Modernisierung des Lehrguts für ökologischen Landbau abgeschlossen. Rund 4,5 Millionen Euro investierte der Bezirk Niederbayern in den 1962 erbauten und inzwischen in die Jahre gekommenen Lehrbetrieb. Bewirtschaftet wird er seit 1994 nach den strengen Naturland-Kriterien und 2001 wurde er um einen Außenklimastall erweitert, der eine artgerechte Haltung von derzeit rund 70 Rindern ermöglicht. Das ökologische Lehrgut dient vor allem der praktischen Ausbildung der Studierenden an der Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung ökologischer Landbau, die für die Prüfungen zum Landwirtschaftsmeister bzw. staatlich geprüften Wirtschafter der Fachrichtung ökologischer Landbau vorbereitet werden. Unverzichtbar ist das Lehrgut auch für den Unterricht der Landmaschinenschule Landshut-Schönbrunn.
„Hier lernen junge Landwirte ganz anschaulich, wie sich nach den neuesten Erkenntnissen ökologisch wirtschaften lässt“, sagte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich bei seiner Begrüßung. Die Nachfrage nach einem Meisterabschluss im ökologischen Landbau sei im Laufe der Jahre stetig gestiegen und es mache ihn stolz, dass der Bezirk Niederbayern frühzeitig auf den Ökolandbau gesetzt habe – zu einer Zeit, als die biologische Landwirtschaft noch ein Nischendasein geführt habe, so Heinrich.
Der ökologische Grundgedanke sei natürlich bei der Planung vorrangig gewesen. So sei das Betriebsleiterwohnhaus und der Funktionstrakt in Brettsperrholz-Massivbauweise errichtet, durch eine Photovoltaik-Anlage werde der Strombedarf des ABZ gesenkt, Heizung und Trinkwassererwärmung erfolge durch das Fernwärmenetz der Stadt Landshut.
Ziel des Bezirks Niederbayern sei es, so Heinrich weiter, „das hohe Bildungsniveau, für das das Agrarbildungszentrum weit über Niederbayern hinaus bekannt ist, zu halten. Gerade bei den aktuellen weltweiten Entwicklungen wird die heimische Landwirtschaft eine ganz maßgebliche Rolle spielen“.
Für den reibungslosen Verlauf der Bauarbeiten dankte der Bezirkstagspräsident den beteiligten Planern, Firmen und Handwerkern. Zudem sei der vom Bezirkstag genehmigte Kostenrahmen trotz der ungünstigen Preisentwicklung bei Baustoffen eingehalten worden.
Werner Eberl, Präsident der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, würdigte in seiner Festrede die Bereitschaft des Bezirks, laufend in das Agrarbildungszentrum zu investieren und damit die beste Grundlage für die Ausbildung im landwirtschaftlichen Bereich zu schaffen.
Langjähriger Leiter des Agrarbildungszentrums in den Ruhestand verabschiedet
Viel Herzblut und Kraft in die Modernisierung des Lehrguts hat auch der Leiter des Agrarbildungszentrums, Thomas Schneidawind, investiert. Diesen Umstand würdigte der Bezirkstagspräsident in seiner Laudatio anlässlich der Verabschiedung des Einrichtungsleiters in den Ruhestand. Schneidawind ist nicht nur Leiter des Agrarbildungszentrums Landshut-Schönbrunn, sondern auch der dort ansässigen Staatlichen Fachschule für Gartenbau.
Der gebürtige Münchner absolvierte seine Gärtnerlehre, Fachrichtung Zierpflanzenbau, in Wasserburg und studierte wenig später Gartenbauwissenschaften an der TUM Weihenstephan. Nach seinem Referendariat beim Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie zwei Jahren an der Staatlichen Meister- und Technikerschule für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim kam der damals 32-Jährige 1990 als stellvertretender Direktor an die neu gegründete Staatliche Fachschule für Gartenbau am Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn. Er selbst bezeichnete damals die Entscheidung des niederbayerischen Bezirkstags, den Sachaufwand für die Gartenbaufachschule zu übernehmen, als Weichenstellung für sein Leben. Denn er habe dadurch die Möglichkeit bekommen, die Fachschule gemeinsam mit seinen Mitstreitern von Grund auf aufzubauen.
2005 wurde Thomas Schneidawind mit der Leitung der Gartenbauschule und des Agrarbildungszentrums betraut. Wesentlich sei die bauliche Entwicklung in der „Ära Schneidawind“ gewesen, betonte Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich. Dazu gehörten der Bau des Controlled-Atmosphere-Lagers im Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen, zahlreiche energetische Investitionen, der Bau des Blockheizkraftwerks, der Neubau der Landmaschinenschule, Neubauten und Sanierungen verschiedener Wohnheime auf dem Gelände des ABZ und letztendlich die Modernisierung des Lehrguts.
„Wir lassen Sie nur sehr ungerne gehen“, sagte Heinrich zum scheidenden Direktor und wünschte ihm viele Jahre bei guter Gesundheit in seinem Ruhestand.
Bildunterschrift: Die Architekten Thomas Völkl und Thomas Brunner überreichten Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich den symbolischen Schlüssel für die neuen Gebäude des ökologischen Lehrguts; Thomas Schneidawind wurde als Leiter des Agrarbildungszentrums und als Direktor der Staatlichen Fachschule für Gartenbau in den Ruhestand verabschiedet (v. l. n. r.); rechts im Bild der Betriebsleiter des Lehrguts Günter Wiedemann.
Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter