Museum macht Schule

Vermittelten die Vorzüge von MUSbi mit viel Fachwissen und Freude: die Oberstudienrätinnen Marion Seidl und Anja Klein sowie Studienrätin Sonja Then (v. l. n. r.).

Der Bezirk Niederbayern und das Museumsschulungszentrum Niederbayern in Abensberg luden zum Workshop „Museum bildet“ ein

Massing. Zahlreiche Vertreter niederbayerischer Museen aus dem gesamten Bezirksgebiet waren der Einladung des Bezirks Niederbayern und des Museumsschulungszentrums in Abensberg zum Workshop über die Web-App „Museum bildet“, kurz „MUSbi“, im Freilichtmuseum Massing gefolgt. Die Veranstaltung war die dritte Schulung für niederbayerische Museen, um die MUSbi-Web-App zu etablieren.

Online-Plattform für Museen und Schulen

MUSbi ist ein kostenfreies Angebot des Bezirks für niederbayerische Museen und Sammlungen – gleichzeitig der direkte Weg für Lehrkräfte aller Schularten, um qualitativ hochwertige, museumspädagogische Programme und Themenführungen zu finden. Unter musbi.de können Lehrkräfte das passende außerschulische Lernangebot für ihre Klassen recherchieren – je nach Schulart, Jahrgangsstufe und Fächern sowie auf die jeweiligen Landkreise bezogen. Mit der App wird sichergestellt, dass pädagogische Methoden, Materialien, Inhalte und Themen der einzelnen Angebote passgenau auf die bayerischen Lehrpläne abgestimmt sind. Die Museen vor Ort können auf diesem Weg ihre museumspädagogischen Angebote bequem und direkt bei ihren Zielgruppen bekannt machen.

MUSbi wurde ursprünglich als Projekt der KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken gestartet. Bereits seit einigen Jahren wird die Online-Plattform in Ober- und Unterfranken erfolgreich eingesetzt – dank einer Kooperationsvereinbarung seit 2020 auch in Niederbayern und in der Oberpfalz. Mittlerweile haben elf niederbayerische Museen ihre zertifizierten Themenführungen und museumspädagogischen Programme in MUSbi integriert.

Lehrplangerechte museumspädagogische Programme

Ziel des Workshops in Massing war die Einführung in die Web-App und die Qualifizierung der Museen, ihre museumspädagogischen Programme am bayerischen Lehrplan zu orientieren, anzubieten und zielgruppengerecht zu bewerben. Referentinnen waren Studienrätin Sonja Then von der Max-Ulrich-von-Drechsel Realschule in Regenstauf, Oberstudienrätin Anja Klein vom Comenius-Gymnasium Deggendorf und Oberstudienrätin Marion Seidl vom Dominicus-von-Linprun-Gymnasium Viechtach. Die drei teilabgeordneten Lehrkräfte des Museumspädagogischen Zentrums (MPZ) unterstützen als niederbayerisches MUSbi-Team die Beratungs- und Koordinierungsstelle für Museen des Bezirks Niederbayern, die mit der Museumsexpertin Dr. Cindy Drexl besetzt ist. Die bezirkliche Beratungsstelle hilft niederbayerischen Museen unter anderem beim Aufbau regionaler Partnerschaften und bei der Zertifizierung museumspädagogischer Angebote.
Die Veranstaltung lieferte Antworten auf zentrale Fragen der Museen: Was bietet MUSbi? Wie finde ich mich im Lehrplan zurecht? Wie werden Methoden und Materialien schulart- und lehrplangerecht eingesetzt? Wie spreche ich als Museum Schülerinnen und Schüler an?
Außerdem erläuterten die Referentinnen, wie gewinnbringend sich der Bezug zwischen museumspädagogischen Programme und Lehrplänen für die Museen auswirken kann.

Die Erfahrung habe gezeigt, dass jeder zweite Schüler / jede zweite Schülerin, der/die an einem museumspädagogischen Angebot teilgenommen hat, später mit seiner/ihrer Familie erneut das jeweilige Museum besucht, berichtete das MUSbi-Team. Dies sei eine großartige Möglichkeit für die Museen, die seit dem Beginn der Pandemie mit sinkenden Besucherzahlen kämpfen, um neue Zielgruppen zu erschließen. Gleichzeitig werde den Lehrkräften die Option geboten, ihrem Unterricht mehr praktischen, lebensnahen Bezug zu verleihen.
Zum Ende der Veranstaltung zogen die Teilnehmenden ein durchweg positives Resümee: Der Workshop sei wichtig und sehr lehrreich gewesen, um museumspädagogische Programme passgenau weiterzuentwickeln und anzubieten.

Weitere Veranstaltungen geplant

Im Frühjahr 2022 sollen weitere MUSbi-Schulungen für Museen in Niederbayern stattfinden. Bereits für den 13. Dezember dieses Jahres angesetzt ist ein erstes Treffen in Kooperation mit dem Landkreis Landshut unter dem Titel „Netzwerk Kultur und Geschichte im Landkreis Landshut“ mit einer „Hinführung zu MUSbi“ – pandemiebedingt in Form einer Videokonferenz. Die Beratungs- und Koordinierungsstelle des Bezirks Niederbayern plant außerdem weitere Veranstaltungen im nächsten Jahr wie etwa den Zertifikatskurs „Einführung in die Museumspädagogik“. Ferner soll gemeinsam mit der Stadt Abensberg als Kooperationspartner und dem Museumsschulungszentrum Niederbayern bzw. der Leiterin des Stadtmuseums Abensberg Veronika Leikauf ein Museumsstammtisch organisiert werden.

Weitere Infos unter www.bezirk-niederbayern.de/kultur und www.musbi.de


Im Bild: Vermittelten die Vorzüge von MUSbi mit viel Fachwissen und Freude: die Oberstudienrätinnen Marion Seidl und Anja Klein sowie Studienrätin Sonja Then (v. l. n. r.).
Foto: Drexl, Bezirk Niederbayern