Fischereilicher Lehr- und Beispielsbetrieb Lindbergmühle bestens gerüstet für die Zukunft
Lindbergmühle. 1982 errichtet, 1991 erweitert und nach umfassender Modernisierung und mit einem neuen Schulungs- und Besucherzentrum ausgestattet, steht der Fischereiliche Lehr- und Beispielsbetrieb Lindbergmühle mit der offiziellen Einweihung des Neubaus am 27.09.2019 bestens gerüstet für die Zukunft da.
Der Schutz heimischer Fischgewässer und Fischbestände als Beitrag zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts sei eine Aufgabe des Bezirks, die er sehr ernst nehme, so Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. „Dass unser Angebot hier in Lindbergmühle auch den Fischern, Fischereivereinen und Fischzüchtern wichtig ist, zeigt die stetig steigende Nachfrage nach Schulungen und Kursen wie auch in der Produktion.“ In rund 16 Monaten wurden die Einrichtung modernisiert und - etwas abgesetzt auf einem Plateau – das Schulungs- und Besucherzentrum errichtet. In dem funktionalen, wirtschaftlichen und zeitgemäßen Neubau in Holzbauweise steht für die Aus- und Fortbildung der Fischer nun eine entsprechende technische Ausrüstung und Platz für bis zu 50 Teilnehmer zur Verfügung.
Rund 3,1 Mio. Euro hat der Bezirk investiert, um nicht nur den modernen Anforderungen, sondern auch künftigen Herausforderungen gerecht zu werden. Stichpunkt Klimawandel: Weniger Niederschläge und hohe Temperaturen haben enorme Auswirkungen auf die Fischzucht. Kreislaufanlagen in der Aquakultur, mit der man Wasserknappheit begegnen kann, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Errichtung einer kleinen Kreislaufanlage ermöglicht es dem Bezirk zukünftig, Erfahrungen mit der komplexen Technik zu sammeln und weiterzugeben. „Und damit sind wir Spitzenreiter in Bayern, denn Lindbergmühle ist der erste bezirkseigene Beispielsbetrieb, der eine Kreislaufanlage betreiben wird“, freut sich Bezirkstagspräsident Heinrich.
Auch erhöhten gesetzlichen Vorgaben im Bereich der Lebensmittelverarbeitung galt es nachzukommen, ebenso der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes: unter anderem wurden Fenster und Außentüren erneuert, eine Pelletheizung eingebaut, die Lüftungsanlage nachgerüstet und die oberste Geschossdecke gedämmt.
Eine technische wie auch organisatorische Herausforderung stellte die Modernisierung des Bruthauses dar, die innerhalb eines Zeitrahmens von fünf Monaten umgesetzt werden musste. Im Falle eines Produktionsausfalles wäre ein enormer finanzieller und auch immaterieller Schaden entstanden.
Ein großes Lob ging an das Team des Lehrbetriebs, denn viele Arbeiten wurden in Eigenleistung erbracht, wodurch auch Kosten eingespart werden konnten.
Landrätin Rita Röhrl wie auch Bürgermeisterin Gerti Menigat gratulierten den Bezirk zur erfolgreichen Modernisierung der Fischzuchtanlage, die in der Bevölkerung hochakzeptiert und aus Lindberg nicht mehr wegzudenken sei. Dietmar Franze, Präsident des Fischereiverbandes Niederbayern e. V. bedankte sich, dass sich der Bezirk Niederbayern für die nachhaltige Sicherung des Lehr- und Beispielsbetriebs in Lindbergmühle entschieden und erhebliche finanzielle Mittel für die umfassende Sanierung bereitgestellt habe. „Dies ist ein wichtiger Beitrag für die nachhaltige Sicherung der Fischerei in all ihren Ausübungsformen.“
Dr. Stephan Paintner, Leiter der Fachberatung für Fischerei beim Bezirk, und Betriebsleiter Florian Baierl freuen sich darauf, neue Ideen für die Zukunft zu entwickeln, ein attraktives Kursprogramm aufzustellen und das neue Schulungs- und Besucherzentrum mit Leben zu füllen.
Florian Baierl mit seinem derzeit siebenköpfigen Team kann dem in wenigen Jahren bevorstehenden 40-jährigen Bestehen des Fischereilichen Lehr- und Beispielsbetriebs so gut gerüstet jedenfalls gelassen entgegensehen.
Im Bild: Architekt Werner Pauli (li) übergibt Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (re) und Betriebsleiter Florian Baierl den Schlüssel für das neue Schulungs- und Besucherzentrum