Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zu Besuch bei Agrotel in Neuhaus am Inn
Neuhaus am Inn. Zwischen Wiesen und Feldern kurz vor der österreichischen Grenze hat sich ein Unternehmen mit großem Flächenbedarf und hoher Innovationskraft angesiedelt: Agrotel in Neuhaus am Inn-Hartham (Landkreis Passau) gilt als Spezialist für textile Lösungen in Landwirtschaft, Industrie, Gewerbe sowie Umwelttechnik und ist in mehr als 30 Ländern - vor allem in Europa - aktiv. Das Unternehmen wurde 1987 von Cyriak Laner gegründet und ist stetig gewachsen. Heute beschäftigt Agrotel rund 120 Mitarbeiter. Die GmbH entwickelt, produziert und vertreibt unter anderem Hallen, Windschutzlösungen und Biogaskomponenten. Die Produktpalette reicht von freitragenden Kuppeldächern über Flüssigkeitstanks bis hin zu Behälterabdeckungen und externen Gasspeichern. Mit dem Bezirk Niederbayern plant das Unternehmen jetzt ein spannendes Pilotprojekt. Vor diesem Hintergrund besuchte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich den Firmensitz in Niederbayern.
Kleine Hof-Biogasanlage: Verbundprojekt in Landshut geplant
Heute übergab der bayerische Wirtschafts- und Energiestaatssekretär Roland Weigert bei einem Medientermin in Landshut den Förderbescheid für ein Verbundprojekt: Auf dem Areal des bezirkseigenen Agrarbildungszentrums (ABZ) soll eine Demonstrations-
Biogasanlage aus textilen Materialien für landwirtschaftliche Betriebe entwickelt und unter Einsatzbedingungen optimiert werden. Projektpartner sind die Hochschule Landshut (Projektkoordinator Prof. Dr. Josef Hofmann), die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (Freising), die zum ABZ gehörende Landmaschinenschule Landshut, die Agrotel GmbH und die Finsterwalder Umwelttechnik (Bernau). Der Leiter der Landmaschinenschule Christian Beckmann, skizziert die Vorteile der „Kleinen Hof- Biogasanlage“ wie folgt: „Dazu zählen nicht nur deren geringere Ausmaße, sondern auch das Textilmaterial, dessen Einsatz völlig neuartig ist.“ Genutzt werden Rinderfestmist und Gülle aus dem ökologischen Lehrgut des Bezirks. Diese Stoffe werden als Substrat zu Biogasdünger umgewandelt. „Der Dünger hat anschließend eine bessere Qualität als vorher, auch dies ist ein Vorteil. Er bietet sich auch für die Ökolandwirtschaft an“, so Beckmann.
Der Bezirksausschuss hatte am 9. April dieses Jahres der Beteiligung am Verbundprojekt im ABZ zugestimmt. Laut Beschluss überlässt der Bezirk zur Errichtung der Biogasanlage und zur Durchführung des Projektes „durch Dritte“ unentgeltlich einen Grundstücksteil für die Dauer des Projektes. Darüber hinaus stellt der Bezirk das Substrat für die Biogasanlage aus dem landwirtschaftlichen Lehrbetrieb zur Verfügung und transportiert das Restsubstrat wieder weg. Mit dem Eigentümer der Biogasanlage, der Firma Agrotel, wurde ein sogenannter Grundstücksüberlassungsvertrag geschlossen. In diesem sind unter anderem auch Haftungsfragen geregelt.
Heinrich lobt die Innovationskraft des Unternehmens
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich sagte beim Ortstermin in Neuhaus am Inn: „Erneuerbare Energien sind ein Mega-Thema der Zukunft und insbesondere kleinere Biogasanlagen erleben gerade eine Renaissance. Was in Landshut zur Marktreife gebracht werden soll, ist gerade für viele landwirtschaftliche Familienbetriebe interessant. Es wäre ideal, wenn durch das neue System nicht nur große Anlagen, für die in großen Teilen Niederbayerns Mais angebaut wird, wirtschaftlich zu betreiben sind, sondern auch kleine Anlagen, die nur Gülle und Mist verwerten. Das sorgt für keinerlei Transporte beim Substrat.“ Heinrich zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft des Unternehmens und wünschte dem fertigentwickelten Produkt viele Abnehmer. Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer freute sich über die Beteiligung des Bezirks an dem Verbundprojekt, das sie maßgeblich mit angestoßen hat. „Damit kann der Kreislauf nun auch auf dem einzelnen Hof geschlossen werden“, sagte sie.
Agrotel-Geschäftsführer Cyriak Laner sagte, in Neuhaus am Inn sei man sehr froh, dass das Projekt, das dem Unternehmen sehr am Herzen liege, mit der offiziellen Übergabe des Förderbescheids auf den Weg gebracht werden kann.
Im Bild von links: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer, von der Agrotel GmbH Geschäftsführer Cyriak Laner und Bernhard Käser, Christian Beckmann, Leiter der Landmaschinenschule Landshut-Schönbrunn, Prof. Dr. rer. nat. Josef Hofmann von der Hochschule Landshut und Verwaltungsleiter Martin Scholz vom Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn.