596.000 Euro für Zweckverband Niederbayerische Freilichtmuseen
Massing. Hummel-Figuren sind weit über die Grenzen Bayerns bekannt, begeistern durch ihr kultiges Aussehen und die vielfältigen Motive Sammler in aller Welt. Doch seit 2019, seit der Schließung des Berta-Hummel-Museums in Massing stellt niemand mehr in ihrer Heimatregion die Keramiken öffentlich aus. Das will der Zweckverband Niederbayerische Freilichtmuseen nun ändern – und erhält dafür umfangreiche Unterstützung aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Persönlich überreichte Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, am Mittwochnachmittag auf dem Gelände des Freilichtmuseums Massing dem Zweckverbandsvorsitzenden und Bezirkstagspräsidenten, Dr. Olaf Heinrich, eine stattliche Fördersumme in Höhe von 596.000 Euro aus Mitteln des Kulturfonds Bayern.
Damit will der Zweckverband den Neubau eines Gebäudes für die Berta-Hummel-Sammlung im Freilichtmuseum Massing vorantreiben. Die Förderung wird den Verantwortlichen über drei Jahre ausbezahlt und soll dabei helfen, einen Teil der Kosten zu decken. Insgesamt ist das Projekt mit rund 3,6 Millionen Euro veranschlagt.
„Hummel-Figuren sind elementarer Bestandteil der deutschen Kulturgeschichte und eine echte Kindheitserinnerung. Die neue Ausstellung wird eine wunderbare Ergänzung des Freilichtmuseums Massing“, sagte Staatsminister Markus Blume bei der Übergabe. Er selbst habe einige Hummel-Figuren noch aus dem Besitz seiner Großmutter zuhause. Sie hätten – wie die anderen Werke der Künstlerin Berta Hummel – Strahlkraft über Bayern hinaus. Besonders bedankte sich Blume bei den Initiatoren und Verantwortlichen vor Ort: „Es ist erstaunlich, was die kommunale Familie hier leistet.“ Ihre neue Unterkunft sei eine würdige Heimat für die Hummel-Figuren und die anderen Werke der Künstlerin. „Ich freue mich, dass der Freistaat dieses besondere Bauprojekt mit Mitteln aus dem Kulturfonds in Höhe von bis zu 596.000 Euro unterstützen kann.“
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich nahm die Förderung für den Zweckverband Niederbayerische Freilichtmuseen entgegen. „Ihre Hilfe trägt dazu bei, die niederbayerische Kulturlandschaft aufzuwerten und den Kunstwerken von Berta Hummel eine angemessene Heimstätte zu geben“, sagte Dr. Heinrich. Die Ausstellung fördere die kulturelle Identität Niederbayerns und biete Besuchern ein weiteres, attraktives Ausflugsziel in der Region. „Es ist uns ein großes Anliegen, die Arbeit hiesiger Künstler zu fördern und ihre Werke zu präsentieren – gerade, wenn sie als zeitgenössische Darstellungen national und international derartige Anerkennung genießen wie die Werke von Berta Hummel.“
Von 1994 an beherbergte das Geburtshaus von Berta Hummel – sie hieß nach ihrem Klostereintritt Maria Innocentia – das nach ihrem Geburtsnamen benannte Museum. 2019 schloss es allerdings seine Türen. Es beherbergte neben der weltweit größten Sammlung an Hummel-Figuren auch wertvolle Zeichnungen, Gemälde, Karten und einen Teil des Nachlasses der Künstlerin.
Und nun soll es schnell gehen. Die Planungen sind weitgehend abgeschlossen, die Finanzierung geklärt. Schon 2025 sollen die Werke der Berta Hummel ihre neue Heimstätte beziehen. Dann können wieder Besucher aus Nah und Fern die Ausstellung bewundern.
Im Bild (v. l.): Geschäftsführer des Zweckverbands Freilichtmuseen Niederbayern Thomas Klement, Leiter des Freilichtmuseums Massing Timm Miersch, Bürgermeister Christian Thiel, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, stellvertretende Landrätin Edeltraud Plattner, Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl, MdL Martin Wagle, Architekt Prof. Markus Frank mit seiner Tochter und Kollegin Lea Frank
Foto: Bezirk Niederbayern, Huber