Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und 2. Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger besprachen aktuelle Themen
Landshut. Erst vor wenigen Jahren wurde das neue Sozialverwaltungsgebäude des Bezirks Niederbayern gebaut und obwohl damals bereits mehr Mitarbeiter einkalkuliert wurden, ist das Gebäude schon wieder ausgelastet. „Durch die Einführung des Bundesteilhabegesetzes mussten wir um mehr als 30 Stellen aufstocken“, erklärte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich dem zweiten Bürgermeister der Stadt Landshut, Dr. Thomas Haslinger.
Derzeit ist der Bezirk dabei, eine Grundkonzeption für den weiteren Platzbedarf zu entwickeln und nimmt dafür eine Aufstockung des bestehenden SV-Gebäudes ins Visier. Da dies aber von der Stadt Landshut zu genehmigen wäre, wollte Heinrich zeitnah die Stadt informieren. „Eine Nachverdichtung durch die Aufstockung macht meines Erachtens Sinn“, so Haslinger, der dem Vorhaben grundsätzlich positiv gegenübersteht. Außerdem sei es nach seiner Ansicht auch aus ökologischen Gesichtspunkten vorteilhaft, wenn durch das Bauvorhaben eine weitere Flächenversiegelung vermieden werden kann. Noch 2022 will der Bezirk hierzu eine Grundsatzentscheidung treffen, die Umsetzung ist innerhalb der nächsten fünf Jahre angedacht. „Unsere Mitarbeiter fühlen sich an dem jetzigen Standort sehr wohl und für uns ist die Unterbringung in einem Gebäude für die Arbeitsabläufe besser als mehrere Standorte zu betreiben“, so Heinrich, der sich für die grundsätzliche Offenheit bei dem Thema und der allgemein guten Zusammenarbeit mit der Stadt Landshut bedankte.
Auch bei der Entwicklung des Agrarbildungszentrums (ABZ) in Schönbrunn will man weiterhin an einem Strang ziehen. „Wir sind die älteste staatliche Schule in dem Bereich in Bayern und es freut uns, dass große Nachfrage bei den Bewerbern herrscht“, so Heinrich. Er verwies jedoch auch darauf, dass nicht alle Interessenten derzeit einen Platz bekommen. Laut Schulleiter Thomas Schneidawind wolle man gerne der Forderung der Verbandes Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) nachkommen und möchte seit längerem mit zwei Klassen zum Wintersemester starten. „Der Freistaat Bayern würde uns sofort die nötigen Lehrkräfte zur Verfügung stellen, doch es gibt derzeit in ganz Bayern keine Lehrkräfte aus dem Fachbereich“, so Schneidawind. „Die Referendare, die 2019 dafür eingestellt wurden und 2021 abgeschlossen haben, sind um 50 Prozent geschrumpft, weil sie Anstellungen außerhalb Bayerns angenommen haben.“ Seit Juli 2021 suche das Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten deutschlandweit nach geeigneten Fachkräfte, bisher allerdings ohne Erfolg.
Sowohl der Bezirkstagspräsident als auch der zweite Bürgermeister der Stadt Landshut betonten jedoch, dass sie sich weiterhin dafür einsetzen wollen, künftig noch mehr Klassen im ABZ zu ermöglichen. „Wir wollen Landshut weiterhin als Bildungsstandort entwickeln“, so Haslinger, der sich wie Heinrich über die große Nachfrage junger Menschen nach Angeboten des Agrarbildungszentrums freute. „Langfristig wollen wir alles tun, damit wir noch mehr Klassen beschulen können“, schloss Heinrich.
Im Bild: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (r.) und 2. Bürgermeister der Stadt Landshut, Dr. Thomas Haslinger, im Gespräch.
Foto: Lang / Bezirk Niederbayern