Demonstrationsanlage in Landshut-Schönbrunn soll ab Juni in Betrieb gehen
Landshut-Schönbrunn. Auf Einladung von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und dem Präsidenten der Hochschule Landshut, Prof. Dr. Fritz Pörnbacher, nahm Staatsminister Hubert Aiwanger am 24. März am Spatenstich des Forschungsprojektes „Kleine Biogasanlagen aus textilen Materialien“ teil. Im feierlichen Rahmen gaben Bezirkstagspräsident Heinrich, Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger und Projektkoordinator Prof. Dr. Josef Hofmann zusammen mit den beteiligten Projektpartnern den Startschuss für den Bau der Demonstrationsbiogasanlage auf dem Gelände des Agrarbildungszentrums in Landshut-Schönbrunn.
Projektkoordinator Hofmann von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut leitet das vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) geförderte Verbundprojekt. Die entwickelte Biogasanlage wandelt vorhandene landwirtschaftliche Reststoffe, wie z.B. Rinderfestmist, Rinder- und Schweinegülle als Substrat zu Biogas und Dünger um. Vorhandener Festmist sowie die Jauche aus dem Rinderstall (Biobetrieb mit ca. 60 Großvieheinheiten (GV) Mutterkuh und Mastbullenhaltung) des landwirtschaftlichen Lehrgutes des Bezirks Niederbayern werden dafür verwendet. Aufgrund der biologischen Bewirtschaftung des Lehrgutes dürfen in der Demonstrationsanlage (geplantes Fermentervolumen ca. 150 m³) keine Fremdsubstrate von außerhalb des Betriebs verwendet werden. Hauptziel ist es, die Herstellungs- und Betriebskosten für kleine Hofbiogasanlagen gegenüber bestehenden Anlagen vergleichbarer Größe (30 bis 75 kW elektrische Leistung) deutlich zu reduzieren. Mit dem Betrieb der Demonstrationsbiogasanlage für kleinere und mittlere landwirtschaftliche Betriebe soll Anfang Juni auf dem Gelände des Agrarbildungszentrums begonnen werden. „Mit kleinen Hofbiogasanlagen können wir einen großes Potenzial an erneuerbarer Energie heben. Dies zeigt jetzt die vom Wirtschaftsministerium geförderte Demonstrationsanlage hier an der Landmaschinenschule Landshut. Innovation ist eben nicht immer nur blitzende Hightech. Forschung und Entwicklung im landwirtschaftlichen Bereich treibt die klimafreundliche Energieerzeugung voran und stärkt den ländlichen Raum“, erklärte Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger.
Von Beginn an unterstützte der Bezirk Niederbayern das Forschungsvorhaben auf dem Gelände des Agrarbildungszentrums und erhofft sich daraus auch Erkenntnisse für den Einsatz von Biogasanlagen in weiteren bezirklichen Einrichtungen. „Der Start des Anlagenbaus ist ein weiterer Meilenstein dieses Forschungsprojektes, daher freut es mich, dass der Wirtschaftsminister zum Spatenstich nach Landshut gekommen ist“, so Bezirkstagspräsident Heinrich. „Sollte die Biogasanlage sich bewähren ist zu prüfen, ob sie nach Abschluss der Projektdauer im Agrarbildungszentrum verbleiben kann. Grundsätzlich ist der Einsatz von Biogasanlagen auch im Gutshof des Bezirks in Mainkofen und im Fischereilichen Lehr- und Beispielsbetrieb in Lindbergmühle vorstellbar.“
Im Bild (von links): Gaben beim Spatenstich den Startschuss zum Bau der Biogasanlage: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Markus Scheuermann (Bezirksrat), Dr. Thomas Haslinger (Zweiter Bürgermeister Stadt Landshut), Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Prof. Dr. Fritz Pörnbacher (Präsident Hochschule für angewandte Wissenschaften), Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger, Jutta Widmann (Mitglied des Landtages), Prof. Dr. Josef Hofmann (Projektkoordinator Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut), Michael Zehentbauer (Direktor Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn), Dr. Stefan Neser (Landesanstalt für Landwirtschaft), Cyriak Laner (AGROTEL GmbH), Tobias Finsterwalder (Finsterwalder Umwelttechnik) und Christian Beckmann (Leiter Landmaschinenschule)
Foto: Marcus Dörner