Bezirk nun zuständig – Beratung wird dezentral in Landkreisen angeboten
Straubing. Mit dem Bayerischen Teilhabegesetz I wurde ab Januar 2019 die Zuständigkeit für die Hilfe zur ambulanten Pflege von den Landkreisen und kreisfreien Städten auf die bayerischen Bezirke übertragen. Damit liegen die Hilfe sowohl zur stationären als auch ambulanten Pflege in deren Verantwortungsbereich. Bereits im Oktober 2018 hatte sich der Bezirk Niederbayern aufgrund dieser Aufgabenverlagerung im Sozialausschuss für eine „Pflegeberatung“ ausgesprochen, bei der sich pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige über ihnen zustehende Leistungen im Rahmen der Sozialhilfe, Elternunterhalt, den Einsatz von Vermögen usw. informieren können. Bei dieser sog. „Erstberatung“ geht es um die rechtliche bzw. finanzielle Seite der Pflegebedürftigkeit – nicht zu verwechseln mit der Beratung der Pflegekassen.
Die Pflegeberatung des Bezirks wurde Anfang des Jahres mit Sitz in der Sozialverwaltung in Landshut-Schönbrunn realisiert und mit Nicole Bayer als fachlich kompetenter Ansprechpartnerin besetzt.
Dass der Informationsbedarf zu dem komplexen Thema „Hilfe zur Pflege“ groß ist, hat sich schon nach wenigen Wochen gezeigt. Im Hinblick auf ein möglichst wohnortnahes Angebot wird niederbayernweit ein Beratungsnetz aufgebaut. In enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Sozialhilfeträgern wird es ab 2020 in jedem Landkreis feste Beratungstage geben. Die Kreisverwaltungsbehörden stellen dem Bezirk hierfür kostenlos Räumlichkeiten zur Verfügung.
Straubing-Bogen ist der erste Landkreis, in dem die Beratungstage durchgeführt werden. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Landrat Josef Laumer und Oberbürgermeister Markus Pannermayr gaben am Dienstag den Startschuss für das Vorhaben. „Es ist sinnvoll, die Beratung zu dezentralisieren, damit sich die betroffenen Menschen vor Ort informieren können, wenn sie oder ein Angehöriger plötzlich pflegebedürftig werden. Sie haben ein großes Bedürfnis nach Unterstützung, denn diese Situation wirft viele Fragen auf, die hier kompetent und vertraulich behandelt werden“, so Heinrich, der der kommunalen Familie für die gute Zusammenarbeit dankte. Gerne stelle man den Raum für die Beratung im Landratsamt Straubing-Bogen zur Verfügung, so Landrat Josef Laumer, der dieses heimatnahe Unterstützungsangebot für die Landkreisbewohner befürwortet. Auch Bürgermeister Markus Pannermayr fand, dass der Bezirks seine neue Zuständigkeit hier klug und bürgerfreundlich umsetze. „Es freut uns natürlich, dass unsere Region starten darf“, sagte Pannermayr und wünschte Nicole Bayer viel Erfolg, um den Betroffenen in ihrer Situation zu helfen.
Die erste Pflegeberatung wird am Dienstag, 17.09.2019, für im Landkreis oder der Stadt Straubing ansässige Betroffene stattfinden, und zwar im Landratsamt Straubing-Bogen, Leutnerstraße 15, 94315 Straubing, Erdgeschoss, Zimmer 18 (über Haupteingang). Termine nach Vereinbarung: Nicole Bayer, Tel. 0871 97512-450 oder pflegeberatung@bezirk-niederbayern.de Die Termine bis Jahresende: 1. Oktober, 15. Oktober, 5. November, 19. November, 3. Dezember, 17. Dezember.
Noch in diesem Jahr werden turnusmäßig Beratungstage in den Landkreisen Landshut und Stadt Landshut, Kelheim, Dingolfing-Landau und Freyung-Grafenau angeboten. Die jeweiligen Termine werden in der Tagespresse und auf www.bezirkniederbayern.de/pflegeberatung bekanntgegeben. Im Laufe des Kalenderjahres 2020 wird die Pflegeberatung dann in allen Landkreisen Niederbayerns vertreten sein.
Im Bild: Startschuss für die Pflegeberatung vor Ort (v. l.) Landrat Josef Laumer, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Ansprechpartnerin beim Bezirk Nicole Bayer und Oberbürgermeister Markus Pannermayr.
Foto: Lang/Bezirk Niederbayern