Umbauarbeiten im Zeitplan

Kinder- und Jugendpsychiatrie als Außenstelle des BKH Landshut öffnet im Oktober in der Arberlandklinik Zwiesel

Foto: Bezirk Niederbayern, Lang

Zwiesel. Als Außenstelle des Bezirksklinikums Landshut wird im Herbst in Zwiesel eine   Psychiatrische Institutsambulanz für Kinder und Jugendliche den Betrieb aufnehmen. Es wird in einem Nebengebäude der Arberlandklinik Zwiesel untergebracht sein und ist dort über denselben Eingang zugänglich wie auch die weiteren Einrichtungen in dem Gebäude (Großtagespflege, ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) sowie eine Orthopädiepraxis).

Dieser gemeinsame Eingang sei optimal für die Patienten, sind doch psychische Erkrankungen nach wie vor nichts, über das man gerne offen spricht – schon gar nicht, wenn es das eigene Kind betrifft. Dass der Bedarf aber in der Region sehr groß ist, daran besteht kein Zweifel. „Auch der einstimmige Beschluss der Kreistages im Rahmen der Haushaltssitzung hat das deutlich gezeigt“, so Landrätin Rita Röhrl. Sie, die zugleich auch Bezirksrätin und stellvertretende Bezirkstagspräsidentin ist, besichtigte zusammen mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich die Baustelle. Armin Weinberger, kaufmännischer Leiter der Arberlandkliniken, informierte darüber, dass die Arbeiten nach Plan verliefen und die Abstimmung mit den Bezirksmitarbeitern hervorragend funktioniere.

Auf den 150 Quadratmetern, wo früher eine Hebammenpraxis betrieben wurde, werden künftig drei Behandlungszimmer sowie ein Spieltherapie- und ein Sozialraum zur Verfügung stehen. „Selbst bei Volllast-Betrieb werden wir nur mit Mühe eine schwarze Null erreichen“, betonte Olaf Heinrich. Es sei dementsprechend kein Geschäftsmodell für den Bezirk, sondern ein Angebot, mit dem man dem gesetzlichen Versorgungsauftrag gerecht werden wolle. Im Zuge dieser Dezentralisierungsstrategie, die eine bessere Versorgung gerade in den bisher unterversorgten Landkreisen zum Ziel hat, wurde im vergangenen Jahr bereits in Grafenau ein Zentrum für psychische Gesundheit für Erwachsene eröffnet. Und dort wurde nach wenigen Monaten bereits täglich geöffnet aufgestockt, da die Nachfrage enorm war. „Man sieht daran auch, dass wir nun Menschen erreichen, die bisher gar nicht in Behandlung waren.“ Für Zwiesel sei die neue Einrichtung auch ein Standortfaktor und ganz nebenbei auch Arbeitgeber – Vertreter aus mindestens vier Berufsgruppen werden sich in einem multiprofessionellen Team um die Belange der jungen Patienten und Patientinnen kümmern. Hinzu kommt noch Personal für das Sekretariat. „Es sind schon zahlreiche Bewerbungen von Heilerziehungspflegern bis zu Psychologen eingegangen“, informierte Heinrich. Da eine aus Zwiesel stammende, angehende Fachärztin bereits ihr Interesse signalisiert habe, sei man auch zuversichtlich, dass sich in dem Fall das Facharztproblem nicht stellen werde.

Letzte Hürde für die Inbetriebnahme ist die Sitzung des Zulassungsausschusses am 18. September 2019. Dass man sich hier gegen das dringend benötigte und erwartete Versorgungsangebot aussprechen wird, können sich Bezirk und Landkreis nicht vorstellen.
„Für den Landkreis wird die Psychiatrische Institutsambulanz ein Riesengewinn“, ist sich Rita Röhrl sicher. Bis zur Eröffnung gibt es für die Handwerker aber noch einiges zu tun. Da die Räumlichkeiten auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden müssen, werden sämtliche Elektrokabel ausgetauscht und einige Brandschutzmaßnahmen vorgenommen.

Bildunterschrift:
Armin Weinberger, kaufmännischer Leiter der Arberlandkliniken (v.l.), Landrätin und stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Rita Röhrl sowie Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich freuen sich, wenn die Psychiatrische Institutsambulanz für Kinder und Jugendliche in Zwiesel im Herbst den Betrieb aufnimmt.