Umstrukturierung im Bezirkskrankenhaus Straubing auf gutem Weg

Krankenhausdirektor Hans Muhr (r.) und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (l.).

Krankenhausdirektor Hans Muhr und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich tauschen sich über aktuellen Stand aus

Straubing. Seit gut zwei Jahren wird das Bezirkskrankenhaus Straubing nach und nach umstrukturiert, nachdem das bayerische Sozialministerium beschlossen hatte, dass die forensische Klinik in der Gäubodenstadt den anderen Forensiken in Bayern gleichgestellt wird. Zuvor waren im Bezirkskrankenhaus Straubing besonders schwer kranke Patienten aus ganz Bayern untergebracht, für die keine Lockerung beim Ausgang möglich war. Nun werden in Straubing ausschließlich Patienten aus dem Regierungsbezirk Niederbayern aufgenommen, für die es künftig auch Lockerungen im sogenannten Maßregelvollzug geben kann. „Wir sind hier auf einem guten Weg“, konnte Krankenhausdirektor Hans Muhr nun dem Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich berichten.

Der Bereich der Patienten, welche nach §64 untergebracht wurden, wird kontinuierlich ausgebaut. Da das Haus voll belegt ist, wird eine provisorische Entlass-Station für diese Patienten errichtet. „Ein ganz wichtiger Schritt in Richtung Resozialisierung“, so Muhr.

Mittelfristig stehen erhebliche Investitionen in Straubing an. Neben einer Ambulanz und einem Entlasshaus werden die bestehenden Stationen einer modernen Maßregelregeleinrichtung angepasst. „Wir gehen davon aus, dass ein erheblicher Teil der alten Gebäude durch Neubauten ersetzt werden.“

Man arbeite wirtschaftlich und könne weitere 30 Mitarbeiter einstellen, so Muhr weiter.  Genau hier liegt aber auch eine der großen Herausforderungen für die Zukunft. „Wir müssen uns in all unseren Einrichtungen mit dem Fachkräftemangel auseinandersetzen, in Straubing besonders“, so Heinrich. Gerade die Arbeit in einer forensischen Klinik sei mit vielen Vorurteilen behaftet und junge Menschen hierfür zu begeistern, sei fordernd. Solche Vorurteile abzubauen, ist auch Ziel des Krankenhausdirektors, der seit einem Jahr im Dienst ist. „Wir werden ein attraktiver Arbeitgeber in der Region sein mit vielen modernen Aspekten wie Digitalisierung und Lean Management.“

Darüber hinaus ist es Muhr aber auch wichtig, die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber zu stärken und mitunter neue und flexiblere Arbeitsmodelle anzudenken. „Wir stehen hier in einem sehr guten Austausch mit dem Bezirkskrankenhaus in Mainkofen und können uns gut vorstellen, künftig gemeinsam kreativere Wege bei der Personalgewinnung zu gehen.“ Heinrich bestärkte ihn bei diesem Vorhaben. „Es ist aktuell schon eine Herausforderung, alle Stellen zu besetzen. In gut drei Jahren soll es laut Experten einen Kipppunkt geben, wenn diejenigen, die in Rente gehen, nicht mehr von den Neuzugängen auf dem Arbeitsmarkt ausgeglichen werden können.“
Ein Stück weit erleichtert zeigt sich die Klinikleitung, dass trotz Quarantäne und positiv getestet Mitarbeiter die Versorgung der Patienten aus eigenen Reihen sichergestellt werden konnte. „Wir hatten uns zum Thema bereits in November mit dem Katastrophenschutz der Stadt Straubing in Verbindung gesetzt und mögliche Szenarien besprochen. Dank der Flexibilität und Bereitschaft der Mitarbeiter konnten wir das verhindern. Somit zeigt sich, dass wir viele Kollegen haben, die mit uns bereit sind, die Veränderungen der Klinik mit zu tragen und dafür bin ich sehr dankbar“, so Muhr.


Im Bild: Krankenhausdirektor Hans Muhr (r.) und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (l.).

Foto: Lang / Bezirk Niederbayern