Trägerverein der Europaregion Donau-Moldau wählt neue Vorstandschaft – Olaf Heinrich bleibt Vorsitzender, Raimund Kneidinger wird Stellvertreter
Dingolfing. Wie sehr Niederbayern von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der letzten Jahre und Jahrzehnte profitiert hat, haben zuletzt die Corona-Krise und die Probleme im Zuge der Grenzschließungen im Frühjahr gezeigt. Dementsprechend wichtig sei nach wie vor die Aufgabe der Europaregion Donau-Moldau (EDM), die europäische Einigung und die länderübergreifende Zusammenarbeit weiter voranzutreiben, ist Dr. Olaf Heinrich überzeugt. Er wurde am Mittwoch bei der Mitgliederversammlung des Trägervereins der Europaregion Donau-Moldau in Dingolfing als Vorsitzender bestätigt. Bei den alle vier Jahre turnusgemäßen Neuwahlen wurde der neue Passauer Landrat Raimund Kneidinger zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, während sein Vorgänger Franz Meyer, Altlandrat von Passau, aus dem Gremium verabschiedet wurde. Für seine engagierte Arbeit, mit der er maßgeblich zur Gründung der EDM im Jahr 2012 beigetragen hatte, gab es großen Dank und viel Applaus von den Kollegen. Beisitzer bleiben weiterhin die Landräte Sebastian Gruber (Freyung-Grafenau) und Rita Röhrl (Regen) sowie der Straubinger Oberbürgermeister Markus Pannermayr.
Einer der Schwerpunkte der trilateralen Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus den sieben Partnerregionen Oberösterreich, niederösterreichisches Most- und Waldviertel, Niederbayern, Oberpfalz sowie den tschechischen Bezirken Pilsen, Südböhmen und Vysočina ist die Entwicklung hin zu einem Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ). „Dies ist wichtig, um in Zukunft an europäische Mittel zu kommen“, wie Heinrich betonte, aber zugleich bedauerte, dass man bei dieser „nicht ganz so leichten Aufgabe“ nicht schneller vorankomme. Zumal sich die politischen Akteure in Tschechien nach den Wahlen Anfang Oktober verändert haben und man nun erst den persönlichen Kontakt wiederaufbauen müsse.
Eine positive Nachricht gleich zu Beginn der Sitzung war jedoch die einstimmige Aufnahme der Campus GmbH Burghausen als förderndes Mitglied. Und auch die hauptamtlichen Beschäftigten der EDM sorgten mit ihren umfangreichen Tätigkeitsberichten für gute Stimmung – zeigten sie doch, wie viel man in den einzelnen Bereichen (Hochschulkooperationen, Förderberatung, Netzwerkarbeit mit Firmen, grenzüberschreitender ÖPNV) bereits umsetzen konnte, obwohl viele Veranstaltungen und Treffen heuer online stattfinden mussten. Zuletzt wurde die Projektstelle für den grenzüberschreitenden ÖPNV bis Oktober 2023 offiziell genehmigt. 90 Prozent davon fördert das Bayerische Wirtschaftsministerium, die restlichen 10 Prozent übernimmt der Trägerverein, wobei diese 11.500 Euro jährlich vom Bezirk Niederbayern kofinanziert werden sollen. Dies wird jedoch erst in der Sitzung des Bezirksausschusses kommenden Dienstag beraten.
Keine Einwände gab es zum Rechnungsabschluss 2019 sowie den Haushaltsplänen 2020 und 2021. Die derzeitige Rücklage des Vereins beträgt etwa 115.000 Euro.
Bildunterschrift: Im Europahaus in Freyung wird ganz vielfältig am Zusammenwachsen des Grenzraums gearbeitet.
Foto: Lankl / PPP-Architekten / pedagrafie.de